Mittwoch, 23. Januar 2013

Aus der Geschichte der Liturgiekrise

Immer wieder interessant zu lesen: aus einem Interview mit Erzbischof Negri vor zwei Jahren:

"(...) Negri: Ich stimme darin überein, daß der Papst in der Liturgie die „Reform der Reform“ des Konzils fortsetzen muß. Es muß aber auch mit aller Deutlichkeit gesagt werden, daß der Papst sich schwer tut diese „Reform der Reform“ umzusetzen. Es gibt gar nicht so passive, negative Widerstandstendenzen. 


Die nachkonziliare Liturgiereform war in nicht wenigen Fällen eine Pseudointerpretation oder machte Ausnahmen zur Regel – man denke nur an das Problem der Sprache oder an die Handkommunion. Es gab regelrechte Handstreiche von Bischofskonferenzen gegen Rom. 
Die schwache vatikanische Reaktion war wahrscheinlich durch Spannungen und Gegenspannungen im Inneren der Strukturen bedingt, die eine exakte Interpretation und Anwendung des Konzils sicherstellen hätten sollen. (…) 
Der Gegensatz besteht also zwischen einer Vergemeinschaftlichung der Liturgie, die zur Anwendung der menschlichen Gesetzmäßigkeiten gemeinschaftlichen Verhaltens auch in der Liturgie führt und die Gemeinschaft und den Priester zum Subjekt macht und in den Mittelpunkt stellt auf der einen Seite und der Rückführung des wahren Subjekts der eucharistischen Zelebration in das Zentrum, das Jesus Christus selbst ist.

Alles, was das Bewußtsein der Realpräsenz Christi zugunsten der Anwesenheit der Gemeinschaft reduziert, bedeutet einen Verlust der eigentlichen Bedeutung. 
In der Zeit, als die Liturgiereform nach dem Konzil umgesetzt wurde, schrieb eine der höchsten vatikanischen Persönlichkeiten – ich kann hier nicht sagen wer, aber ich bezeuge den Inhalt, weil ich ihn selbst gelesen habe –, daß damit die Feier der Messe endlich wieder „ein gesundes Übungsfeld katholischer Gemeinschaftlichkeit“ werde. Statt der Realpräsenz von Christus, der stirbt und aufersteht, der das neue Volk Gottes schafft: „ein gesundes Übungsfeld katholischer Gemeinschaftlichkeit“.

Können Sie zumindest sagen, ob es sich um jemand handelte, der eine Stufe über Monsignore Bugnini stand?

Negri: Viele Stufen höher als Monsignore Bugnini. (...)"

das ganze Interview: http://www.katholisches.info/2010/12/17/widerstand-gegen-papst-weil-er-konzilsauslegung-in-frage-stellt-reform-der-reform-fortsetzen/ 


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