Donnerstag, 3. Januar 2013

Warum verehren Katholiken die allerseligste Jungfrau Maria?

"Am ver­gan­ge­nen Sonn­tag haben wir erkannt, daß die Ver­eh­rung der Hei­li­gen der Anbe­tung Got­tes nicht Abbruch tut, son­dern daß sie eine not­wen­dige Ergän­zung dazu bil­det. 
Gott ist wun­der­bar in sei­nen Hei­li­gen, am wun­der­bars­ten ist er in sei­ner eige­nen Mut­ter, in Maria. Wenn wir die Ver­eh­rung der Hei­li­gen als cul­tus duliae, als Ver­eh­rung bezeich­nen, dann ver­dient die­je­nige Ver­eh­rung, die wir der Mut­ter­got­tes ent­ge­gen­brin­gen, die Bezeich­nung Cul­tus hyper­du­liae, d.h. Hoch­ver­eh­rung

Das Rosenkranzfest
Albrecht Dürer
Denn sie ragt über alle Hei­li­gen hin­aus. Sie hat des­we­gen Anspruch auf eine beson­dere, auf eine ein­zig­ar­tige Weise der Ver­eh­rung. Gewiß, eine Ver­eh­rung, wie sie einem Geschöpf geziemt, aber auch eine Ver­eh­rung, wie sie gegen­über dem schöns­ten aller Geschöpfe ange­bracht ist.

Diese Ver­eh­rung Mari­ens hat begon­nen, als der Engel bei ihr ein­trat und ihr die Bot­schaft brachte. In sei­nen Bezeich­nun­gen: „Du bist die Gebe­ne­deite, du bist die Gna­den­volle“, da kün­digt sich die Ver­eh­rung Mari­ens an. Und wenn Eli­sa­beth beim Besu­che Mari­ens sie als „die Mut­ter mei­nes Herrn“, also als die Mut­ter Got­tes bezeich­net, dann sehen wir hier eine der Wur­zeln der Mari­en­ver­eh­rung. 
Sie selbst hat darum gewußt, daß sie Gegen­stand der Ver­eh­rung sein würde. „Siehe, von nun an wer­den mich selig prei­sen alle Geschlech­ter.“ 

Und wahr­haf­tig, diese Pro­phe­zei­ung hat die Kir­che nach Kräf­ten erfüllt. Sie betet nach dem Vate­run­ser das Ave Maria, und das ist katho­li­sche Fröm­mig­keit. Drei­mal ruft sie jeden Tag von den Glo­cken­tür­men zum Gebet des „Engel des Herrn“. Die­ses Gebet gilt der Men­schwer­dung unse­res Hei­lan­des im Schoße Mari­ens. 

Zahl­lose Stät­ten sind dem Gedächt­nis Mari­ens geweiht. Viele von ihnen sind Gna­den­stät­ten, wo sich Maria hilf­reich erwie­sen hat, ob es das schlichte Mari­en­thal im Rhein­gau ist oder die gewal­ti­gen Wall­fahrts­orte Keve­laer und Alt­öt­ting, ob es Loretto in Ita­lien oder Lour­des in Frank­reich, ob es Maria­zell in der Stei­er­mark oder Gua­da­lupe in Mexiko ist, über­all steigt die Ver­eh­rung Mari­ens zum Him­mel empor in die­sen Hei­lig­tü­mern.

Wir wol­len heu­te fra­gen: Warum ver­eh­ren wir Mari­ens Herr­lich­keit? Warum brin­gen wir Maria eine Hoch­ver­eh­rung ent­ge­gen?

Ers­tens: Wir ver­eh­ren Maria, weil sie die Mut­ter Got­tes und unsere Mut­ter ist. Maria ist Theo­to­kos, wie es das Kon­zil zu Ephe­sus im Jahre 431 ein für alle­mal fest­ge­legt hat. Sie ist Got­tes­ge­bä­re­rin. 

Ja, wie ist das mög­lich? Wie kann ein Mensch Gott gebä­ren? Um die­ses Geheim­nis zu ver­ste­hen, muß man die Wesen­heit Jesu begrei­fen. 
Er ist eine Per­son in zwei Natu­ren. Per­son ist das Akt­zen­trum, ist das Ich­be­wußt­sein, ist der innerste Kern eines geis­ti­gen Wesens. Und diese Per­son ist gött­li­cher Art. Sie hat sich eine mensch­li­che Natur ange­eig­net und konnte wegen die­ser Aneig­nung von Maria gebo­ren wer­den. 
Aber weil eben das, was in ihrem Schoße lebte, nicht nur eine mensch­li­che Natur war, son­dern eine gött­li­che Natur besaß und ein gött­li­ches Akt­zen­trum, eine gött­li­che Per­son war, des­we­gen ist Maria nicht bloß Chris­tus­ge­bä­re­rin, wie es die Geg­ner des katho­li­schen Glau­bens auf dem Kon­zil zu Ephe­sus woll­ten, son­dern ist sie Got­tes­ge­bä­re­rin.

Sie ist aber nicht nur die Mut­ter Got­tes, sie ist auch unsere Mut­ter. Als Johan­nes unter dem Kreuze als Ver­tre­ter der Men­schen­ge­schlech­tes, also auch als unser Ver­tre­ter, die Worte ver­nahm: „Siehe, deine Mut­ter!“, da hat uns Chris­tus seine Mut­ter zu unse­rer Mut­ter gege­ben. 
Seit­dem ist Maria nicht nur Got­tes­mut­ter, son­dern auch Men­schen­mut­ter, seit­dem ist sie die Mut­ter der Kir­che. „Siehe da, deine Mut­ter!“ So hat er zu Johan­nes, so hat er durch ihn zu einem jeden von uns gespro­chen
Soll­ten wir die nicht ver­eh­ren, die die Mut­ter Got­tes und die unsere Mut­ter ist? Ist es nicht eine ganz ein­fa­che Pflicht der Dank­bar­keit, diese Mut­ter in hoher Weise zu ver­eh­ren? Wahr­haf­tig, wir ver­eh­ren Maria, weil sie die Mut­ter Got­tes und unsere Mut­ter ist."

Die beiden weiteren Gründe, warum jeder die allerseligste Jungfrau Maria verehren sollte, finden sich in der Predigt Die Ver­eh­rung der Got­tes­mut­ter

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