Montag, 21. Januar 2013

Welch ein gutes Werk es sei, eine Seele zu retten

Die Betrübten trösten, den Zweifelnden Rat geben, die Zaghaften und Mutlosen stärken und aufrichten, das war eines der vorzüglichsten Geschäfte des heiligen Sebastian
Viele Christen, wegen ihres Glaubens gefangen und dem Tode nahe, wurden mutlos, niedergeschlagen, zweifelhaft und waren oft im Begriffe, die Siegeskrone durch Glaubensabfall zu verlieren, ihre Seele auf ewig zu verderben. Diesen Anblick konnte der Heilige nicht ertragen, er setzte sich der Todesgefahr aus, um diese Seelen zu retten, und Gott gab seinen Worten wunderbare Kraft. 

Die Betrübten fanden Trost, die Zaghaften Mut durch ihn. Was trieb aber den Heiligen zu solchem Eifer? Nichts anderes als die Liebe zu Jesus und den Brüdern. Er wußte, wie sehr Jesus jede Seele liebte; er wußte, welch kostbaren Preis Jesus für jede Seele bezahlt hat, nämlich sein heiliges Blut. Die Liebe zu Jesus drängte ihn also, die Seelen zu retten auch mit seinem Leben.


O christliche Seele, wie oft hast du Gelegenheit, ebenfalls ein solches Werk der Barmherzigkeit auszuüben! Wie oft ist dein Mitbruder in einer trostlosen oder in einer gefährlichen Lage. Du könntest ihn trösten, ermuntern, ihn mahnen, warnen und dadurch seine Seele retten. 
O unterlaß es nicht, wenn du willst, dass auch deine Seele nicht verloren geht, gedenke der Worte des heiligen Apostels: „Wer seinen Mitbruder gewinnt, bedeckt eine Menge seiner Sünden." Jak. 5,19.20. Wenn Jesus schon einen Trunk Wasser einem Durstigen gereicht, hundertfältig vergelten wird, welchen Lohn hat der wohl zu erwarten, der eine Seele rettet vom Verderben!

alles aus Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben von Stadtpfr. Gorg Ott, 1858, Regensburg, New York, Friedrich Pustet Verlag

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