Freitag, 4. Januar 2013

Wie man sich als Christ gegen die Heiligen Gottes verhalten soll

Wenn aber Gott die Heiligen in Ehren hält, wie müssen  wir Christen auf Erden uns gegen die Heiligen Gottes verhalten? 

Diese Frage hat der Kirchenrath von Trient in seiner 25sten Sitzung beantwortet, wonach sich jeder katholische Christ richten muss. Denn der heilige Geist hat eigentlich durch die Gesandten des Papstes und die Bischöfe, welche dort versammelt waren, gesprochen. Was ist nun da entschieden worden? 


Folgendes:,, Die heilige, römisch-katholische Kirche heißt gut und empfiehlt, erstens die Verehrung der Heiligen, weil sie mit Christus herrschen; zweitens die Anrufung der Heiligen, weil sie für uns bitten; drittens die Verehrung ihrer Reliquien und Bilder, weil eigentlich die Heiligen in ihren Reliquien und Bildnissen verehrt werden. — 
Ein ausdrückliches Gebot, die Heiligen zu verehren, hat die Kirche nicht gegeben, weil keines nötig ist. Jeder unverdorbene Mensch hat einen Sinn für das Heilige, Scheu und Ehrfurcht vor demselben, also auch vor heiligen Menschen. Dieser Sinn kann aber erstickt werden und verloren gehen durch die Versunkenheit in das Laster, durch Unglauben und Verhärtung. 

Der Antrieb, die Heiligen zu verehren, ist eben ihre Heiligkeit, ihre Unschuld und Reinheit, ihre Ähnlichkeit mit Christo, der in ihnen lebt, dessen reinstes Abbild sie sind, ihre Gottähnlichkeit. Die Heiligen sind ja Gott ähnlich. 


Wenn ich Gott anbete, so werde ich auch jene ehren müssen, die ihm ähnlich sehen. Auch die Dankbarkeit fordert uns auf, die Heiligen zu ehren; denn sie haben ja so ungemein Vieles getan und bis zum Tode geduldet, um das Christentum in der Welt zu verbreiten und zu erhalten. 
 Sie sind die schönen Früchte des christlichen Glaubens und der göttlichen Gnaden. Wer freut sich nicht der schönen Früchte im Herbste? Durch ihre großen Taten verdienen sie, dass wir sie bewundern.

Worin besteht nun ihre Verehrung?

Die heilige katholische Kirche tut den Heiligen große und mannigfaltige Ehre an. Was nun die Kirche tut, darfst du auch tun. Mache es ihr nach und du irrest nicht.

Die Kirche erkennt sie öffentlich als Heilige an, sie ruft sie an in ihren öffentlichen Gebeten, sie erbaut ihnen zu Ehren Tempel und Altäre, sie fleht zu ihnen bei Darbringung des heiligen Messopfers und hält an ihren Festtagen die Tagzeiten ab; sie stellt ihre Bildnisse mit dem
Heiligenschein um das Haupt und ihre Reliquien und heiligen Leiber zur Verehrung aus. 
Das sind gewiß große und viele Ehren, welche die Kirche den Heiligen erweist; nimm also auch du an dieser Verehrung herzlichen Anteil besonders aber rufe die lieben Heiligen um ihre Fürbitte an und ahme ihr schönes Beispiel nach, denn dadurch bekennst du ja die Herrlichkeit Gottes in seinen Heiligen und ihre große Macht, Liebe und Musterhaftigkeit. 
Ihre große Macht ist nicht zu bezweifeln; denn sie herrschen ja mit Christus, der dies selbst gesagt. 
Und wenn schon derjenige, welcher einen Glauben wie ein Senfkörnlein so groß besitzt, Berge versehen kann, und diejenigen, welche an Jesus lebendig glauben, größere Werke tun werden als er selbst, um wie vielmehr also die Heiligen, die da wahre Helden des Glaubens gewesen und nun Gottes Freunde, Miterben Christi sind!! 

Dass die Heiligen uns lieben, wer wird dieses bezweifeln? Sie lieben was Gott liebt, und Gott liebt uns gewiß; ihre Liebe kennt keine Grenzen, und eben weil sie nun im Himmel klar schauen, wie sehr uns Gott liebt, und wie sehr er verlangt, dass alle Menschen mit ihm vereinigt werden und seine Seligkeit genießen, lieben sie uns so sehr und wünschen nichts sehnlicher, als dass wir zu ihnen gelangen. 

Deshalb bitten sie unaufhörlich für uns und suchen die Gefahren, die unserer Seele drohen, abzuwenden. Auch kennen die Heiligen unsere Nöte; sie wissen von unsern Anliegen und Versuchungen. Sie schauen dieses Alles in Gott, der sie an seiner Erkenntnis teilnehmen lässt. Darum rufe sie auch mit Vertrauen um ihre Fürbitte an; das Gebet seiner Freunde verschmäht Gott nicht. — Aber ganz besonders ahme ihre Musterhaftigkeit, ihr Beispiel nach, das verlangt die heilige Kirche von dir.

Deswegen hat sie dir auch in der heiligen Taufe den Namen eines Heiligen gegeben und denselben zu deinem Beschützer oder Patron auserwählt. 
Die Heiligen sind das lebendige Evangelium, an ihnen kannst du sehen, wie auch du nach der Lehre Jesu leben sollst. Sie waren Menschen wie du, ebenso schwach, ebenso versucht; sie hatten dieselben Neigungen; sie lebten auch in der Welt und bestanden ihre Gefahren; haben sie fromm leben und selig werden können, kannst es auch du mit der Gnade Gottes, die auch dir gegeben wird.

Die Heiligen zeigen dir deutlich den Weg zum Himmel, folge ihnen nur getrost nach und du gehst nicht irre. 

alles aus Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben von Stadtpfr. Gorg Ott, 1858., Regensburg, New York, Friedrich Pustet Verlag

Siehe auch:


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