Sonntag, 10. März 2013

Der Katholik soll immer und überall sich als treuer Anhänger seiner Kirche zeigen

Die hl. 40 Märtyrer starben in einer Christenverfolgung unter Kaiser Licinius um das Jahr 320. Ihr Feiertag ist der 10. März. Einer der vierzig Gemarterten fiel während der Qualen vom Glauben ab, wurde aber sogleich durch den Wächter ersetzt, der freiwillig das Martyrium auf sich nahm, so dass die Zahl 40 erhalten blieb. 

Passende Heiligenlegende hier, Brevierlesung hier

Folgende Ermahnungen eines sehr eifrigen Stadtpfarrers (auch die Überschrift dieses Posts ist von ihm) sind aktueller denn je:

Der heilige Kirchenlehrer Basilius, dessen heiliger Vater und dessen Mutter einige Reliquien der vierzig heiligen Märtyrer sich verschafften und mit aller Ehrfurcht aufbewahrten, hat eine schöne Lobrede auf den Kampf und den Tod dieser heiligen Blutzeugen gehalten. 

In dieser Lobrede kommt er auch auf den traurigen Abfall eines der 40 Soldaten zu sprechen und sagt: „Ein kläglicher Anblick, fürwahr ist dieses: ein Krieger, der davonläuft, ein tapferer Held, der gefangen, ein Schäflein Christi, das vom Wolfe geraubt ward; und, was noch bejammernswerter ist, ein Mensch, der das ewige und himmlische Leben verlor und auch dieses elenden Lebens auf Erden nicht lange sich erfreute!... Es fiel also dieser Liebhaber des Lebens vergeblich durch sein Verbrechen vom Glauben ab... Doch Judas ging fort, Matthias ersetzte ihn!" 

Der heil. Bischof tadelt also strenge den Abfall dieses unglücklichen Soldaten und vergleicht ihn sogar mit Judas! Und doch fiel dieser Soldat erst vom Glauben ab, nachdem er längere Zeit die grimmigste Kälte erduldet und dem Tode des Erfrierens nahe war!!

Was würde aber dieser heilige Bischof von den katholischen Christen in unserer Zeit sagen, die sich zwar katholische Christen nennen und auch sein wollen, aber, um bei den sogenannten Aufgeklärten nicht anzustossen, um von den sogenannten Gebildeten nicht getadelt, verlacht oder verspottet zu werden, die Lehren der katholischen Kirche, ihre Gebräuche, ihre heiligen Sakramente verachten, ihre Gebote ohne Scheu übertreten?!! 

Viele von den sogenannten Aufgeklärten und Gebildeten (dahin gehören besonders manche Beamte, viele Schreiber und vornehme Bürger, die nicht einmal den Katechismus kennen) gehen höchstens zu Ostern zur heil. Beicht und Kommunion; an Sonn- und Feiertagen siehst du sie selten in der Kirche; eine Predigt mögen sie gar nicht hören, beim nachmittägigen Gottesdienste wirst du sie nicht finden, vom Fastengebot wollen sie nichts wissen, das Beten ist ihnen zuwider und die katholischen Priester nennen sie nur Pfaffen — viele von diesen Aufgeklärten, wie gesagt, verachten, tadeln, verlachen und verspotten diejenigen katholischen Christen, welche noch treu am alten, katholischen Glauben hängen, welche im Gebet und im Empfang der heil. Sakramente ihren Trost suchen, die Sonn- und Feiertage wahrhaft heiligen, die Fasten halten, die Priester ehren, kurz: als gläubige, katholische Christen sich zeigen. 

Aber leider gibt es unter diesen katholischen Christen viele, welche sich durch den Tadel und den Spott dieser Aufgeklärten abhalten lassen, das zu tun, was ihr Gewissen und ihr Verstand fordert.
Sie unterlassen lieber das öffentliche Gebet, essen lieber Fleisch an Fasttagen, unterlassen lieber den Empfang der heiligen Sakramente, vernachlässigen lieber an Sonn- und Feiertagen den Gottesdienst, um nur nicht verlacht zu werden, um nur auch für aufgeklärt zu gelten!!! — Sag mir, christlicher Leser, was hältst du von
solchen Katholiken? 

Was würde wohl der heil. Basilius von diesen Katholiken sagen? welchen Namen würde er ihnen geben? Willst du etwa auch unter die Zahl dieser lauen, ich will nicht sagen, abtrünnigen Katholiken gehören? Damit du aber einsiehst, welchen Tadel solche Katholiken verdienen, so überdenke ernstlich folgende Worte: Entweder ist die katholische Kirche die wahre, alleinseligmachende Kirche, die Jesus, der Sohn Gottes, gestiftet hat oder sie ist es nicht. 

Ist sie die wahre, dann müssen ihre Glieder, wozu alle römisch-katholischen Christen gehören, alles glauben und halten, was diese Kirche lehrt und befiehlt; denn Christus hat gesagt, dass der ein Heide und öffentlicher Sünder ist, welcher seine Kirche nicht hört. 

Nun bedenke weiter, was ist das wohl für ein Mensch, der auf den Namen Jesus in der katholischen Kirche getauft und erzogen worden und ein Katholik ist und sein will, und dennoch nicht tut, was die heilige, katholische Kirche haben will?? Du kannst selbst urteilen! 

Frage dich aber: Bin ich ein wahrer katholischer Christ? Liebe und ehre ich meine heilige Kirche? Höre ich auf ihre Lehre, befolge ich ihre Gebote, ehre ich ihre schönen Gebräuche? Was wärest du wohl für ein elender Wicht, wenn du dich durch das böse Beispiel oder durch den Spott und Hohn der Aufgeklärten, und wenn es auch vornehme Leute sind, abhalten ließest, deinen heiligen Glauben unerschrocken und überall zu bekennen? Wenn du nicht tun würdest, was die heilige katholische Kirche vorschreibt, weil einige Gebildete dich tadeln würden!!
Ach, du wärest schlechter und unglücklicher als dieser Soldat, der abgefallen ist, weil er den schrecklichen Tod des Erfrierens fürchtete!! 

Lasse dich also durch das Beispiel und das Gerede der Aufgeklärten nicht abhalten, ein wahrer, eifriger Katholik zu sein. Glaube mir, diese Aufgeklärten, die sich so gerne über die Lehren und Vorschriften der heiligen katholischen Kirche hinaussetzen, denken ganz anders, wenn es zum Sterben kommt. 
O da seufzen sie nach dem Priester, den sie verachtet haben; da möchten sie gerne all der Gnadenschätze der Kirche teilhaftig werden, die sie mißachteten; da bereuen sie ihre Blindheit, aber gar oft ist es für sie zu spät!! 
Deshalb befolge meinen Rat und sei immer ein gehorsames, treues Kind deiner heiligen Kirche. Mache jetzt gleich den Vorsatz, immer und allezeit und ohne Scheu und Furcht vor den Menschen, die Pflicht eines katholischen Christen treu und eifrig zu erfüllen und sprich:
O mein Jesus, du Grund- und Eckstein deiner heiligen Kirche! ich danke dir, dass du mich in deiner heiligen Kirche hast geboren und erzogen werden lassen; ich will ein lebendiges Glied dieser Kirche sein, all ihre Lehren fest glauben, ihre Vorschriften treu befolgen, ihre Diener und Gebräuche ehren und achten und dadurch dir, o Jesus, wohlgefallen und selig werden. Amen.
alles inklusive Überschrift aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858


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