Samstag, 9. März 2013

Ablauf des Konklave: wie der Papst gewählt wird


Ständiges Gebet vor und während der Wahl, mit ihrem Wahlzettel müssen die Kardinäle vor den Altar treten und ein besonderes Gebet sprechen (s.u.). Ein amerikanischer Kardinal im Video ist froh, dass er zu alt zum Wählen ist, wegen der schweren Bürde, die eine solche Wahl bedeute, da durch den Ausgang der Papstwahl nicht nur das eigene Leben, sondern das Leben aller auf der ganzen Welt beeinflusst wird.


Kath.net erklärt das genaue Wahlprozedere:
P. Lombardi erläuterte die Wahlordnung: Jeden Tag (außer am Dienstag) gibt es vier Wahlgänge, zwei am Vormittag und zwei am Nachmittag. Wenn nach drei Tagen noch kein Papst gewählt ist, wird ein Tag pausiert, wo die Kardinäle Zeit zu Gesprächen und Gebet haben. Dieses Prozedere setzt sich fort, an jedem vierten Tag wird pausiert. Sollte nach dem 34. Wahlgang noch immer kein Papst feststehen, folgt eine Stichwahl zwischen den beiden Kandidaten mit den meisten Stimmen, die dann selbst nicht mehr mitwählen dürfen. Der neue Papst muss auch hier zwei Drittel der Stimmen auf sich vereinen. 


Der Wahlgang selbst verläuft wie folgt: Zur Abgabe ihres Stimmzettels treten die Kardinäle einzeln "allen sichtbar mit erhobener Hand" vor den Altar, legen den Zettel in die Urne und sprechen eine weitere Eidesformel: 
"Ich rufe Christus, der mein Richter sein wird, zum Zeugen an, dass ich den gewählt habe, von dem ich glaube, dass er nach Gottes Willen gewählt werden sollte". 
Die Kardinäle sollen "möglichst in verstellter, aber deutlicher Schrift" einen Namen auf den Stimmzettel schreiben und diesen zweimal falten. Der Stimmzettel ist rechteckig und enthält in der oberen Hälfte den Vordruck: "Eligo in Summum Pontificem". Anschließend wird die Wahlurne geschüttelt und die Stimmen werden öffentlich ausgezählt. 

Während des Konklaves müssen sich die Kardinäle "jeder Form von Verhandlungen, Verträgen, Versprechen oder sonstiger Verpflichtungen jeder Art enthalten, die sie binden können, einem oder einigen die Stimme zu geben oder zu verweigern", heißt es in der Wahlordnung. Andernfalls ziehen sie sich automatisch die Exkommunikation zu. (Quelle)



Der Ablauf des Konklaves selbst am Dienstag und Mittwoch:

Dienstag, 12. März 2013 
07:00: Kardinäle ziehen nach Santa Marta
10:00: Votivmesse zur Wahl eines Pastes im Petersdom
15:45 – Transfer vom Domus Sanctae Marthae zur Capella Paolina 
16:30 – Prozession von der Capella Paolina mit Allerheiligenlitanei zur Sixtinischen Kapelle
In welcher Reihenfolge die Kardinäle während der Allerheiligenlitanei einziehen wird hier erklärt
16:45 – Eid der Kardinäle und “Extra omnes!”; ab diesem Zeitpunkt müssen alle nicht Wahlberechtigten die Kapelle verlassen. Es folgt eine Meditation von Kardinal Prosper Grech OSA. Erster Wahlgang.
19:15 – Vesper
19:30 – Kardinäle kehren zur Domus Sanctae Marthae zurück
20:00 - Abendessen

Mittwoch, 13. März 2013
06:30 – Frühstück in der Domus S. Marthae (bis 7:30)
07:45 – Transfer von der Domus S. Marthae zur Sixtina
08:15 – Messe in der Capella Paolina
09:30 – Hora Media in der Sixtina
Zwei Wahlgänge am Vormittag
12:30 – Kardinäle kehren zur Domus Sanctae Marthae zurück
13:00 – Mittagessen
16:00 – Kardinäle kehren zur Sixtina zurück
16:50 – Zwei Wahlgänge
19:15 – Vesper

19:30 – Kardinäle kehren zur Domus Sanctae Marthae zurück
20:00 - Abendessen

Der schwarze oder weiße Rauch erscheint einmal am Ende des Vormittags, etwa um 12.00 Uhr Mittag, und einmal am Nachmittag um etwa 19.00 Uhr. Sollte beim ersten Wahlgang eine Wahl erfolgen, erscheint der dann weiße Rauch natürlich früher, also entweder um etwa 10.30 Uhr oder etwa um 18.00 Uhr. LIVE-STREAM hier


Die Zugänge zum Konklave in der Sixtinischen Kapelle werden von einer Kommission, der der Staatssekretär und Mitglieder der Schweizer Garde angehören, versiegelt werden. 

Zwischen dem weißen Rauch und der Ankündigung am Balkon werden etwa 40 Minuten vergehen, da in der Zwischenzeit ein Ritus stattfindet, der die Ankleidung, das Te Deum, das Gehorsamsversprechen der Kardinäle und anderes enthält. Bei erfolgter Wahl werden auch die Glocken des Petersdomes läuten. Falls es zu diesem Zeitpunkt schon dunkel sein sollte, werde der weiße Rauch beleuchtet sein, beruhigt Pater Lombardi die anwesenden fragenden Journalisten. 

Er selbst vermutet ein eher kurzes Konklave. Meist gebe es eine Dynamik, dass sich die Kardinäle einem sehr aussichtsreich erscheinenden Kandidaten zuwenden. Eine längere Dauer würde auf eine blockierte Situation hindeuten, was P. Lombardi nicht annimmt. Jedoch sei es natürlich den Kardinälen allein vorbehalten, soviel Zeit in Anspruch zu nehmen, wie sie benötigten.  

http://kath.net/detail.php?id=40459


Keine Kommentare:

Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...