Samstag, 9. März 2013

Warum die Ehen in unserer Zeit nicht glücklich sind und von dem Beistand des heil. Schutzengels

Die heilige Franziska von Rom gibt ein Beispiel*, wie eine Frau und Mutter sein sollte und auch sein könnte. — Viele treten in unserer Zeit in den Ehestand, ohne nach dem Willen Gottes zu fragen, ohne sich ernstlich zu prüfen, ob es auch ihr Beruf ist, ohne zu bedenken, welche Pflichten sie in diesem Stande auf sich
nehmen. 
Auch treten viele in den Ehestand, die keine Jungfrauen mehr sind, die zuvor schon im verbotenen Umgang gelebt, und schwer sich versündigt haben. Kein Wunder also, dass solche Ehen nicht glücklich ausfallen, dass sie der Segen Gottes flieht und Kreuz und Not ihr Los ist! 

Viele Frauen und Mütter verbittern sich und ihrem Manne das Leben, weil sie keine Sanftmut, keine Nachgiebigkeit, keine liebevolle Zuvorkommenheit gegen ihren Mann haben und aus Liebe zu Gott nicht ihre Beschwerden tragen, sondern immer alles nach ihrem Kopfe einrichten wollen. Andere ergeben sich auch noch im Ehestande der Eitelkeit, der Kleiderpracht, der Lustbarkeit und vernachlässigen ihre häuslichen Pflichten. Wieder andere sind immer mürrisch und zänkisch. 
Sehr viele aber versündigen sich an ihren Kindern, indem sie dieselben nicht für Gott und den Himmel erziehen. Sie können dies aber auch nicht tun, weil sie selbst keine Liebe zu Gott haben und ihr eigenes Seelenheil vernachlässigen. 

Eine Mutter, die selbst nicht gerne betet, wird auch ihre Kinder nicht dazu anhalten; Eine, die selbst nicht jungfräulich und keusch ist, wird auch die Unschuld ihrer Kinder nicht bewahren. Eine, die selbst keinen Frieden im Herzen hat, wird unter ihren Kindern auch keinen Frieden herstellen können. 
Ach, welch ein großes Unglück ist es für eine Familie, wenn die Frau und die Mutter nicht wahrhaft christlich lebt. Ach wenn doch alle so lebten, wie die heilige Franziska in ihrem Ehestande! O christliche Frau und Mutter, ahme doch diese Heilige nach!

Die heilige Franziska hatte die besondere Gnade von Gott, ihren heiligen Schutzengel immer bei sich zu sehen. Auch du, christliche Seele, hast einen solchen Schutzgeist an deiner Seite, der dich beschützen will an Leib und Seele. Gott selbst hat dir diesen Engel zum Diener gegeben. 

Welch einen hohen Wert musst du daher in Gottes Augen haben! „Habe also acht auf diesen Engel und höre seine Stimme und verschmähe ihn nicht, denn wenn du sündigst, wird er dir nicht verzeihen, und mein Name ist in ihm," d. h. er vertritt meine Stelle, so spricht Gott selbst. (3. Mos. 33, 20 u. 31.) 

Ehre also deinen heiligen Schutzengel; scheue dich und schäme dich, vor ihm etwas Böses zu tun; merke auf seine heiligen Einsprechungen und rufe ihn alle Tage um seinen Schutz an. Du kannst seine Hilfe wohl brauchen im Leben und im Sterben. 
Ich will dir ein schönes Gebet zu deinem heiligen Schutzengel hierhersetzen; wenn du es täglich betest, so kannst du alle Monate und in deiner Sterbestunde einen vollkommenen Ablass gewinnen.
O Gottes Engelein!
Woll'st mein Beschützer sein;
Du, den für' s Erdenleben
Der Himmel mir gegeben
Als Führer, sanft und lind,
Erleuchte und begleite,
Regiere du und leite
Mich armes Pilgerkind.
Gebet der Kirche am Fest der heil. Franziska.
O Gott, der Du Deine selige Dienerin Franziska unter anderen Gnadengaben eines traulichen Umganges mit dem Engel gewürdigt hast, verleihe, dass wir durch ihre Fürbitte unterstützt, uns der Gesellschaft der Engel zu erfreuen verdienen, durch Jesum Christum, unsern Herrn.
Gute Lehren der heiligen Franziska.
"Sei stark und standhaft und vorsichtig in allem, was du tust; habe immer Acht auf dich selbst; denn der Teufel sucht sich in unsere Geschäfte einzumengen! Sei fest gegründet in der Furcht Gottes und bewahre die Reinheit deiner Seele. Tue jederzeit etwas Gutes; hab immer Gott vor Augen, sei eingezogen und bewache alle deine Sinne. Sei mässig im Lachen und zeige immer gesetzten Ernst."


Sie hatte eine große Freude am Gebete und der Betrachtung und besuchte recht gerne die Kirchen; allein sie vernachlässigte dabei keine ihrer häuslichen Pflichten und wenn ihr Ehemann sie rief und ihr einen Auftrag gab, so verließ sie sogleich Gebet und Betrachtung und fügte sich willig in seine Anordnungen. 
Bei solchen Gelegenheiten pflegte sie dann gewöhnlich zu sagen:
„Eine verheiratete Frau muss alle Andachtsübung
 verlassen, wenn ihre Haushaltung es fordert;" auch setzte sie oft hinzu: „Es heißt Gott wegen Gott verlassen, wenn man tut, was man seines Standes wegen zu tun schuldig ist"; als wollte sie sagen: Gott will zwar, dass wir beten und andere Übungen der Frömmigkeit verrichten, allein Er will, dass wir vor allem unsere Standespflichten erfüllen; und daher muss man eher die Andacht unterlassen, als die Pflichten versäumen.

alles inklusive Überschrift aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

Siehe auch:
Über das Schutzengelfest

und
10 Posts über die Ehe (Hier Klicken und dann runterscrollen um alle Posts zu lesen)

* "(...) Mit ihrem Manne lebte Francisca in solcher Liebe und Einigkeit, daß während der vierzig Jahre ihres Ehestandes kein Mißverständniß, geschweige denn Zank und Hader obwaltete. Die Übungen der Andacht wußte sie immer mit ihren häuslichen Pflichten zu vereinigen. Wie der Fromme den lieben Gott überall zu finden weiß, so zögerte auch sie keinen Augenblick, ihre heil. Übungen abzubrechen, sobald ihr Gemahl sie rief, oder sonst ihre Gegenwart irgendwo notwendig war. Bei diesen Gelegenheiten pflegte sie gewöhnlich zu sagen: »Eine verheirathete Frau muß alle Andachtsübungen verlassen, wenn ihre Haushaltung sie fordert.« 
Alle Sorge wandte sie auf die gute Erziehung ihrer Kinder, welche indessen, mit Ausnahme eines Sohnes, schon frühzeitig starben. Sie erbat sich von Gott nur die einzige Gnade für dieselben, daß sie auf Erden so leben möchten, um dereinst einen Platz im Himmel zu verdienen. Ihre zahlreichen Diener und Mägde behandelte sie wie Brüder und Schwestern, als künftige Miterben im himmlischen Reiche, und glaubte sie, dieselben beleidigt zu haben, so bat sie augenblicklich um Verzeihung. 
Gott prüfte aber auch seine Dienerin, um ihre Tugend ganz zu läutern, durch verschiedene Trübsale. weiter hier



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