Sonntag, 1. Juni 2014

Wie Juden es offensichtlich schafften, die katholische Liturgie und Lehre zu ändern

Wie verändert man die katholische Liturgie und Lehre, wenn sie einen als Jude, der nicht glauben will, das Jesus Christus der verheißene Messias war, stört?

Antwort: Man schreibt – idealerweise im Verein mit anderen einflussreichen Juden 
, hier dem American Jewish Commitee (AJC), 1961 ein "Memorandum über anti-jüdische Elemente in der katholischen Liturgie" und sendet es an Kardinal Bea SJ. 
Eine Kopie des Originalschreibens hat das AJC ins Netz gestellt, scheinbar ist man sich dort so siegessicher, dass man das nicht einmal mehr verbergen möchte. 
Seite 1 des Memorandums des AJC an Kardinal Bea SJ

Neulich las ich in der Internetausgabe einer jüdischen Zeitung (leider weiß ich nicht mehr welche, weil ich an dem Tag ziemlich viele jüdische Nachrichten gelesen habe), die Juden sollten sich nicht über den Papstbesuch in Israel aufregen, man habe nichts mehr von der katholischen Kirche zu befürchten, weder spirituell und auch sonst nichts. 
Da ich zu dem Zeitpunkt schon seit einiger Zeit die erfolgreiche jüdische Einflussnahmen auf die Hierarchie der katholischen Kirche studiert hatte, interpretierte ich das so: sie haben "nichts mehr zu befürchten", da sie längst alles unter Kontrolle haben. Schließlich wurde Papst Franziskus von amerikanischen Juden letztes Jahr zu einem der 50 prominentesten Juden in 2013 gekürt, was erstaunlich wenige Katholiken weltweit beunruhigt hat, was wahrscheinlich daher kommt, dass die wenigsten überhaupt noch wissen, dass das moderne Judentum, das Jesus Christus als Messias ablehnt, eine sehr anti-christliche „Religion“ ist. 

Eigentlich suchte ich nur Informationen über Kardinal Bea´s Verhältnis zu den Juden und fand durch Zufall dieses oben verlinkte Dokument, das jeder Katholik 
kennen sollte, der seine Kirche liebt und nicht zu denen gehört, die frohlocken, dass sie bis zur Unkenntlichkeit verändert wurde seit über 50 Jahren.

In dem Memorandum an Kardinal Bea bemerken die jüdischen Absender vom AJC, man sei erleichtert, dass es schon seit 1948 zu leichten Veränderungen in der Liturgie gekommen ist, da Elemente, die die Juden störten, schon entfernt wurden. 
Dann hängt man eine Liste an, was einen noch alles stört. Die Liste ist enorm lang und umfasst neben der Liturgie auch Breviergebete, Gesangbücher, Predigten und eigentlich das gesamte öffentliche katholische Leben.

Mich wundert jetzt nicht mehr warum das, was wir zu unserer großen Trauer heute in der einzig wahren, der katholischen, Kirche nur noch vorfinden,  nur sehr wenig Ähnlichkeit hat mit dem, was wir in unseren zahlreichen alten, weit vorkonziliaren, Büchern als katholische Liturgie, Volksandachten, Brauchtum und Glaubensinhalte beschrieben finden. 
Kein Wunder, dass die Vertreter der Juden 1968 zur Beerdigung von Kardinal Bea kamen und besonders das AJC ihn hoch pries.

Dass es vor dem Konzil den Auftrag gab, bezüglich der anderen Religionen und hier besonders des Judentums, eine "völlig neue Tradition zu schaffen", erklärt in diesem Video ausführlich P. Thomas Stransky, der damals enger Mitarbeiter von Kardinal Bea war. Der Auftrag dazu kam vom Papst selbst, wie P. Stransky nebenbei bemerkt. 

Nun weiß jeder, der sich einigermaßen in (vorkonziliarer?) Fundamentaltheologie auskennt, dass niemand, auch nicht der Papst "eine völlig neue Tradition schaffen" darf, denn die katholische Tradition überliefert uns mit Sicherheit, was der dreifaltige Gott geoffenbart und angeordnet hat. Der Papst ist der oberste Hüter dieser Tradition und darf nicht ihr (Neu)Schöpfer werden. 
(Auch wenn ein neues Dogma erklärt wurde, war dessen Inhalt nicht "neu" vom Papst geschaffen, sondern der Inhalt wurde, kurz gesagt, schon immer von der ganzen Kirche geglaubt und mit der Dogmatisierung nur zu den für die ganze Kirche verbindlichen Glaubensinhalten erhoben.)
Wer nicht das ganze Video mit P. Stransky ansehen möchte, 
zwei wichtige Stellen sind in diesem Video integriert.

Es gab noch ein weiteres Memorandum, das die Juden an den Vatikan schickten, hierin störte sie das Bild der Juden in der katholischen Lehre, das sie nachhaltig geändert haben wollten.
(Nachzulesen unter “The image of the Jews in catholic teaching“  im Archiv des AJC, 
http://www.ajcarchives.org/ajcarchive/DigitalArchive.aspx. 
Nachtrag: ein direkter Link dazu findet sich hier, zusammen mit atemberaubenden Informationen zum Zustandekommen dieses Memorandums: http://www.ccjr.us/dialogika-resources/documents-and-statements/roman-catholic/second-vatican-council/naprecursors/1260-ajc1961june22)

Mittlerweile sind wir so weit, dass Radio Vatikan, offensichtlich ohne etwas dabei zu finden, berichtet, dass auch die Juden sagen, der Papst habe die 2000 Jahre alte katholische Doktrin geändert.

„Es begann mit Johannes XXIII., der die 2000 Jahre alte katholische Doktrin geändert hat, und es möglich gemacht hat, dass Katholiken und Juden als Partner zusammenarbeiten können im Prozess, den wir im Jüdischen ,Tikkun ha-Olam‘ nennen: ,Die Welt reparieren nach dem Bild, das Gott für all seine Kinder bereit hält.‘
und
aus einem aktuellen Artikel auf der AJC-Website, von einem Rabbi, der jüngst mit 49 anderen Juden vom AJC im Vatikan bei Papst Franziskus war.

(Nachtrag: Video über dieses Treffen mit den Vertretern des AJC hier und hier)
Fifty years ago next year the historical document Nostra Aetate (“In Our Time”) was promulgated and with it the beginning of a fundamental change in the relationship between Jews and Catholics. In just 50 years, these two faith communities have developed a deep theological connection. Nostra Aetate declared that the past teachings of the Catholic Church, which led to such vilification of Jews, were to be rejected and replaced with teachings about the close lineage of the Jews and Catholics. It taught in no uncertain terms that God’s covenant with the Jews remains unbroken. - See more at: http://www.ajc.org/site/apps/nlnet/content3.aspx?c=7oJILSPwFfJSG&b=8480439&ct=13719205#sthash.l5GUOP44.dpuf
Ich nehme an die meisten der hochrangigen Kleriker im Vatikan wollen die 8 Homilien gegen Juden und judaisierende Christen (hier Homilie II auf Englisch), geschrieben von keinem geringeren als dem hl. Kirchenvater Johannes Chrysostomus, nicht mehr kennen. Der würde heute außerdem von den Juden der Anti-Defamation League  als „Anti-Semit“ verklagt, da bin ich leider ziemlich sicher.

Heutzutage folgt man auch in der Fakultät für Theologie der Universität Graz dem modernistischen Trend  ich fürchte, anders kann man heutzutage  keine Karriere mehr machen   und stellt z. B. eine Arbeit über den „Antijudaismus ín der christlichen Liturgie" ins Netz, wo man genau das alles als beklagenswert und daher mittlerweile gestrichen oder geändert angibt, was die Juden in dem Memorandum an Kardinal Bea 1961 noch beanstandet hatten: Liturgie, Breviergebete, Gesangbücher… Man übernimmt dabei sogar die jüdische Argumentationsweise. Erstaunlich. 

[DOC]

Antijudaismus in der christlichen Liturgie - www-theol.uni ...

www-theol.uni-graz.at/cms/.../Antijudaismus_06.doc
(Link lädt beim Anklicken ein Worddokument herunter) 

(Nachtrag: der Autor ist, mich wundert es nicht, seit 2007 UNESCO-Professor für den interkulturellen und interreligiösen Dialog in Südosteuropa.)
Nachtrag II. Der Artikel ist jetzt unter diesem Link zu finden.

Das ist das Bild, was sich bietet, wenn man nachforscht, so weit man in alten Büchern und im Internet forschen kann. Ob die jüdischen Gruppierungen selbst wiederum nur benutzt wurden, von anderen Kräften, die die katholische Kirche seit etlichen Zeiten zerstören wollen, ist ungewiss. Um das beurteilen zu können, würde ein Besuch in einigen großen Archiven der Welt sicherlich helfen. So wie es aussieht, muss man dazu aber bis zum Jüngsten Gericht warten, an das weder die Juden, noch andere Feinde der katholischen Kirche glauben.

Siehe auch:
How the Jews Changed Catholic Thinking
und 

aus dem Jesuitenmagazin America, Ausgabe November 1963,
Related Posts Plugin for WordPress, Blogger...