Samstag, 16. August 2014

Über das beharrliche Gebet

Der heil. Joachim hat durch beständiges Bitten und Flehen Erhörung gefunden; ein Zeichen für dich, christliche Seele, dass auch du in all deinen Anliegen beharrlich, d. h. ausdauernd bitten und nicht nachlassen sollst, wie der göttliche Heiland sagt. 
Du wirst vielleicht schon um manche Gnade zu Gott gefleht, auch die Mutter Gottes und andere Heilige um ihre Fürbitte angerufen und doch keine Erhörung gefunden haben. Wo fehlt es nun? Hat ja doch Jesus Christus gesagt: „Jeder, der bittet, wird empfangen."

An Gott fehlt es nicht, denn Er erhört das rechtschaffene Gebet immer, aber nicht immer so, wie es der Mensch gerade verlangt. Gott weiß, was dem Menschen gut und nützlich ist; ganz besonders aber hat Gott das Heil der Seele im Auge. 
Nun kann es sein, und es geschieht auch oft, dass du um etwas bittest, das deinem Seelenheil schädlich ist, oder doch dem Heile deiner Seele nicht nützlich; deshalb will dich Gott hierin nicht erhören, sondern gibt dir etwas für dich Besseres. 

Leer kehrt dein Gebet, wenn es rechtschaffen ist, niemals von Gottes Thron zurück; es bringt dir jedesmal eine Gabe mit. Dafür aber muss nun dein Gebet auch beharrlich sein. 
Eben hierin fehlt es bei gar vielen Menschen. Sie bitten und stehen, aber nicht ausdauernd, sie lassen, wenn sie nicht gleich Erhörung finden, im Gebete nach, werden mißmutig und verzagt und finden so keine Erhörung. Im Evangelium ermahnt uns Jesus zu beten mit diesen Worten: ,,Bittet und ihr werdet empfangen; suchet und ihr werdet finden; klopfet an und es wird euch aufgetan.

Es könnte scheinen, sagt der heilige Alphons von Liguori, als wäre es genug, wenn er sagte: Bittet; warum setzt er denn noch hinzu: suchet und klopfet an? 
Es war das keineswegs überflüssig: durch die Beifügung desselben wollte der göttliche Heiland uns deutlich machen, dass wir so ungestüm wie Bettler sein müssen, die sich nicht abweisen lassen und fort und fort bitten und klopfen, bis sie gehört werden und Almosen empfangen. 

So will also der Herr dass auch wir tun: dass wir bitten und immer wieder aufs Neue bitten: Er möge uns beistehen, möge seine Hand über uns halten, möge uns seine guten Gaben geben. Sobald du aufhörst zu beten, wendet sich Gottes Hand von dir weg und was bist, was vermagst du denn ohne Hilfe des Herrn? 

Lass also nicht ab vom Gebete und sei versichert, dass du, wenn du mit Vertrauen und Ergebung im Namen Jesus beharrlich bittest und flehst, gewiss Erhörung findest, denn also hat Jesus gesagt:
„Was ihr immer im Gebete begehret, glaubet nur, dass ihr es erhaltet, so wird es euch werden." (Mark. 11,24)
Gebet. O Herr Jesus, lehre mich doch beten, wie du es verlangst und gib mir die Gnade, dass ich in all meinen Nöten, Versuchungen und Gefahren immer sogleich zu dir meine Zuflucht nehme, der du mein Helfer und Erretter bist. Amen.
Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858


Der heilige Joachim, Vater der allerseligsten Jungfrau Maria.


Heute ist sein Fest im traditionellen Kalender.

Man würde vielleicht sich mit Recht wundern, dass die heiligen Evangelisten gar nichts vom heiligen Joachim berichtet haben, wenn nicht der heilige Geist selbst im 11ten Kapitel des Predigers sagt, dass man einen Vater nicht besser erkennen könnte, als aus seinen Kindern und das Wohlverhalten des Sohnes zum Lobe des Vaters gereiche. 

Es war also nicht gerade notwendig, dass in den heiligen Evangelien von dem frommen Leben dieses heiligen Vaters weitläufig erzählt werde, sondern es ist zu seiner Ehre schon genug gesagt, dass er der Vater der heiligen Mutter Gottes und dem Fleische nach Großvater des göttlichen Heilandes gewesen.

Übrigens sagt uns die Überlieferung, dass Joachim, aus dem königlichen Geschlechte Davids stammte und mit seiner Ehegattin, der frommen Anna, zuerst in Bethlehem lebte. Herodes, König von Juda, ein Idumäer, fürchtete die Nachkommen Davids, und suchte sie aus dem Wege zu räumen, um sich auf dem Thron zu erhalten, zu dem er kein Recht hatte. 
Joachim zog also mit seiner Gemahlin, um dem grausamen Wüterich zu entgehen, in das Grenzland Galiläa nach Nazareth. Dort lebten sie zurückgezogen, arm und unbekannt.
Sie waren schon im hohen Alter und hatten kein Kind. Dies schmerzte sie, denn bei den Juden galt eine kinderlose Ehe als eine Schande.
Sie ergaben sich aber in Gottes Willen und suchten sich das Wohlgefallen Gottes durch ein tugendhaftes Leben zu gewinnen und durch anhaltendes, demütiges Gebet von Gott die Geburt eines Kindes zu erlangen. 

Jedoch ließ Gott bis in ihr hohes Alter ihr Gebet unerhört, er wollte ihr Vertrauen und ihre Geduld prüfen. Sie sollten ja das heiligste Kind, die unbefleckte Jungfrau und Mutter des Erlösers erzeugen und erziehen, darum sollten sie erkennen, dass 
dieses Kind ein reines Geschenk des Himmels sei.

Endlich, nachdem beide fromme Ehegatten das Gelübde gemacht, das Kind, welches ihnen Gott schenken werde, ganz seinem Dienste zu weihen, und nachdem der heil. Joachim insbesondere noch vierzig Tage in der Einsamkeit zugebracht und unter Gebet und Fasten zu Gott gefleht hatte, dass er von ihm und seiner Gattin die Schmach der Unfruchtbarkeit nehmen und ihnen ein Kind schenken möchte, erhörte Gott ihre Bitte. Ein Engel verkündigte ihnen, dass sie eine Tochter erhalten werden, der sie den Namen Maria geben sollten. 
Und wirklich gebar Anna nach einiger Zeit ihre Tochter, den Trost Israels, die Freude der ganzen Welt. Sie gaben ihr Maria, das heißt „die Herrin" oder „der Stern des Meeres."

Eingedenk ihres Gelübdes weihten sie ihr Kind ganz dem Herrn und übergaben es nach drei Jahren ihrem Verwandten, dem Priester Zacharias, dass er es in den Tempel bringe und dort zum Dienste des Allerhöchsten erziehen lasse.

Die Trennung von ihrem geliebten Kinde kam die frommen Eltern wohl hart an, aber sie brachten mit Freuden Gott ihr Liebstes zum Opfer, denn sie wussten ja, dass ihr Kind die Braut des heiligen Geistes, die Mutter des Erlösers werden sollte. 

Wahrend nun Maria im Tempel erzogen wurde, rief Gott den frommen Vater Joachim zu sich, nachdem er Maria, die holde Morgenröte, der auf den Erlöser harrenden Menschheit gegeben und so vollbracht hatte, was sein Name,, Joachim "bedeutet, nämlich „Vorbereitung." Er hat dem Sohne Gottes den Weg zu seiner Menschwerdung und Geburt aus Maria, seiner geliebten Tochter, vorbereitet.

Wenn du, christliche Seele, Maria liebst und ehrst, wirst du auch ihren Vater lieben und ehren!

Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

Siehe auch:
Mariä Darstellung im Tempel (Mariä Opferung)
und
Die heilige Anna, Mutter der allersel. Jungfrau Maria


Freitag, 15. August 2014

Betrachtung für das Fest Mariä Himmelfahrt

1. Die allerseligste Jungfrau Maria starb ohne Schmerzen, ohne Furcht mit unaussprechlicher Freude mit heißem Verlangen, ihren göttlichen Sohn zu sehen, glühende Liebe zu Jesus war es, die sie verzehrte.

Auch wir werden sterben: aber wie wird unser Tod beschaffen sein? Werden wir in Furcht und Ängsten sterben? Wenn wir uns jetzt ernstlich bemühen, die Tugenden der allerseligsten Jungfrau in unserem Leben nachzuahmen, so wird auch unser Tod sanft und ruhig sein. Bitten wir sie auch recht oft, dass sie uns die Gnade einer seligen Sterbestunde erflehen möge, die Christus keinem Seiner treuen Diener versagen wird. Und rufen wir besonders im letzten Kampfe vertrauensvoll an!


2. Maria, die allerseligste Jungfrau ward in den Himmel aufgenommen: und auch ihr Leib wurde nicht im Grab die Beute der Verwesung, sondern zugleich mit der Seele im Himmel verherrlicht und gekrönt. 


Auch unser Leib wird einst auferstehen, aber werden wir zur ewigen Herrlichkeit oder zur ewigen Strafe aufstehen? Wir wissen es zwar nicht, aber wir dürfen zuversichtlich hoffen, dass die ewige Herrlichkeit auf uns wartet, wenn wir treue Diener Mariä sind, denn kein Schützling Mariä geht auf ewig verloren.
Deckenmosaik der ältesten Marienkirche Roms:
Santa Maria in Trastevere
Die allerseligste Jungfrau sitzt zur Rechten ihres göttlichen Sohnes
Quelle
3. Als Himmelskönigin zieht Maria mit großer Herrlichkeit in den Himmel ein: die Engel eilen ihr jubelnd entgegen, der ewige Vater nimmt sie auf als seine Tochter, der Sohn als seine Mutter und der Heilige Geist als seine Braut. Sie wurde über alle Chöre der Engel erhoben und zur Rechten ihres göttlichen Sohnes auf den himmlischen Thron gesetzt. Dort ist sie nun unsere beständige Vermittlerin und Fürsprecherin. 

Fassen wir demnach Mut, denn durch die Fürbitte Mariä können wir alles erlangen. Sie ist die Mutter der Gnade und Erbarmung, die Mutter unseres Richters, sie wird uns schützen und helfen.
Doch was habe ich bis jetzt getan, um mir das Wohlgefallen Mariä zu erwerben? Welchen Dienst habe ich ihr bis jetzt geleistet, um ihre Gunst und ihren Schutz
* zu verdienen?
Aus: Heiligen-Legende von Dr. Friedrich Hense, Herder, Imprimatur 1911


*Und was verlangt sie, damit sie uns Schutz angedeihen lasse? Darauf gibt Antwort der eifrigste Diener Mariens, der heilige Alphons Liguori: „Maria verlangt, dass wir ihr wahrhaft dienen!" Ein wahrer Diener Mariens aber ist vor allem ein treuer Diener Jesu, den er liebt, und dessen Stimme er hört. 
Ein wahrer Diener Mariens verehrt und liebt sie und sucht ihr nachzufolgen; er hasst die Sünde, und hat er das Unglück in eine Sünde zu fallen, so ruft er zu Maria um Hilfe, und sucht sich von seinem Falle zu erheben. 
Ein solch wahrer, treuer Diener Mariens kann nimmermehr zu Grunde gehen, die mächtige Himmelskönigin wird ihn retten. — Willst du nicht ein Diener dieser gütigen und mächtigen Königin sein?
Aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858

Siehe auch:
Die wahre Marienverehrung, erklärt vom hl. Alphons von Liguori
und
Maria - Mediatrix, Mittlerin aller Gnaden





Vielen Kleinen verschließen die Eltern die Türe zum Himmelreich durch schlechte Erziehung

Vom heil. Papst Gregor der Grosse, Kirchenvater († 604) Vier Bücher Dialoge (Dialogi de vita et miraculis patrum Italicorum)
Viertes Buch

XVIII. Kapitel: 

Vielen Kleinen verschließen die Eltern die Türe zum Himmelreich, indem sie sie schlecht erziehen. Von einem Knaben, der Gott lästerte

Obwohl man glauben muss, dass alle getauften Kinder, die in ihrer Kindheit sterben, in das Himmelreich eingehen, so gilt dies doch nicht von allen jenen Kindern, die schon reden können. 
Denn einigen Kindern verschließen die Eltern die Himmelstüre, indem sie sie schlecht erziehen. 

So hatte vor drei Jahren ein Mann, den hier die ganze Stadt kannte, ein Söhnchen, das nach meiner Schätzung fünf Jahre alt war. Der Vater liebte es fleischlich zu sehr und verzog es dadurch. Dieser Knabe nun hatte - es ist hart, dies zu sagen - die Gewohnheit, gegen Gottes Majestät zu lästern, sobald sich etwas seinem Willen entgegensetzte. 
Bei dem großen Sterben, das vor drei Jahren hier herrschte, wurde auch er auf den Tod krank. Wie ihn nun sein Vater in den Armen hielt, sah der Knabe nach dem Zeugnis derjenigen, die dabei zugegen waren, mit zuckenden Augenlidern böse Geister auf sich zukommen und fing zu schreien an: „Halte sie ab, Vater! Halte sie ab, Vater!” Laut schreiend wandte er sein Gesicht ab, um sich vor ihnen am Busen des Vaters zu verbergen. 
Dieser fragte den zitternden Knaben, was er denn sehe, worauf er antwortete: „Mohren sind gekommen und wollen mich forttragen.” Kaum hatte er dies gesagt, lästerte er den Namen der göttlichen Majestät und gab seinen Geist auf. 

Um nämlich die Schuld, um derentwillen er solchen Henkern ausgeliefert wurde, offenbar zu machen, ließ der allmächtige Gott im Augenblick des Todes zu, dass er die Sünde wieder begehe, die sein Vater ihm bei Lebzeiten nicht abstellen wollte, und es sollte der Knabe, der lange mit Gottes Geduld in seinem Leben gelästert hatte, nun noch einmal nach Gottes Gericht fluchen und darauf sterben. 
Der Vater sollte dadurch auch zur Erkenntnis seiner Schuld gelangen, die darin bestand, dass er sich um die Seele des Kindes nicht kümmerte und einen nicht eben kleinen Sünder für das Feuer der Hölle heranzog.

Predigten zum Hochfest Mariä Himmelfahrt


Mariä Himmelfahrt von Peter Candid


Montag, 11. August 2014

"Hütet euch vor falschen Propheten"

"(...) Die fal­schen Pro­phe­ten sagen: Es ist alles gleich unter den Kon­fes­sio­nen. Es ist gleich­gül­tig, wel­cher Kon­fes­sion man anhängt, ob man Katho­lik oder Pro­tes­tant ist. (...)

Die fal­schen Pro­phe­ten erzeu­gen den heute all­täg­li­chen „Zwit­ter­ka­tho­li­ken“: den pro­tes­tan­ti­schen Katho­li­ken. Er hat Rest­be­stände aus der katho­li­schen Ver­gan­gen­heit bewahrt – soweit sie nicht anspruchs­voll sind –, aber er lebt aus den belie­bi­gen Ansich­ten, wie sie nun ein­mal bei unse­ren evan­ge­li­schen Brü­dern gang und gäbe sind. 
Fal­sche Pro­phe­ten sind Theo­lo­gen und Bischöfe, wel­che die Weihe von Frauen zu Dia­ko­nen oder Pries­tern for­dern. Fal­sche Pro­phe­ten sind Män­ner der Kir­che, die Kom­mu­ni­o­nun­wür­di­gen die Kom­mu­nion spen­den wol­len. Fal­sche Pro­phe­ten sind jene, die die Beichte für über­flüs­sig erklä­ren. Fal­sche Pro­phe­ten sind Pre­di­ger, wel­che die erns­ten Wahr­hei­ten des Evan­ge­li­ums unter­schla­gen."

alles von Prälat Prof. Georg May
weiter hier

Freitag, 8. August 2014

Johann Baptist Maria von Vianney, Pfarrer von Ars, gestorben in Frankreich im Jahre 1859 im Rufe der Heiligkeit

Zwei Bücher aus dem vorletzten Jahrhundert über den heil. Pfarrer von Ars gibt es online kostenlos herunterzuladen. Beide Bücher sind Auszug aus der größeren Biographie des Missionspriesters Alfred Monin (Teil 1 und 2 auf Französisch hier und hier), der in den letzten Lebensjahren des heil. Pfarrers bei ihm in Ars tätig war. 


Ich bin glücklicherweise im Besitz dieser Originalbiographie in deutscher Ausgabe, die hoch erbaulich, allerdings sehr umfangreich und teils etwas unstrukturiert ist.
Daher war es wohlmöglich eine gute Idee, diese Biographie anders zu ordnen.
Das eine Buch handelt hauptsächlich von der 
Lebensgeschichte des heil. Pfarrers von Ars, das andere gibt seinen Geist
 in seiner Katechese, seinen Predigten und seinem Wandel wieder. 

Eine meiner Lieblingsstellen ist: Wie der Pfarrer Vianney von den Heiligen sprach
Besonders erbaulich ist die Schilderung eines Wunders des heil. Vinzenz Ferrer. (In  meiner Übersetzung steht allerdings statt: "Halt, Halt!" ein "Falle nicht, falle nicht"!, was das Geschehen und die Dramatik meines Erachtens besser wiedergibt.)
 
Hier sind die Permalinks angegeben. Wenn man dann jeweils auf PDF-Download oben links klickt, kann man beide Bücher herunterladen:

Verlagsort: Regensburg | Erscheinungsjahr: 1872 | Verlag: Fr. Pustet
Signatur: 8425196 V.ss. 894 s 8425196 V.ss. 894 s
Permalink: http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb11020729-3


Verlagsort: Regensburg | Erscheinungsjahr: 1865 | Verlag: G. J. Manz
Signatur: 8480160 Asc. 3283 s 8480160 Asc. 3283 s
Permalink: http://www.mdz-nbn-resolving.de/urn/resolver.pl?urn=urn:nbn:de:bvb:12-bsb10265184-2


Wie man selbst über die Hintergründe der Kirchenkrise recherchiert

Die ungeheure Kirchenkrise hat meines Erachtens zu 90% ihre Ursache darin, dass es seit Jahrzehnten zu leicht war und ist, die Katholiken guten Willens hinters Licht zu führen. 
Besonders erhellend war für mich zu lesen, dass Hans Küng, einer der Weltspitzenleute im ultraprogressiven "Katholiken"-Team, das genauso sieht.

Die meisten Katholiken, die noch guten Willens sind, haben auch keinerlei Ahnung davon, welch unglaubliches, unermüdlich arbeitendes Netzwerk die progressiven "Katholiken" seit weit über 60 Jahren für das Projekt "Kirche im Aufbruch
aufgebaut haben, um eines ihrer Spezialbegriffe zu benutzen - Aufbruch ist in diesem Begriff ein anderes Wort für Zerstörung. 

Daher machen sich "konservative" Katholiken öfter über Progressive lustig, wozu wirklich kein Grund besteht, denn diese Leute arbeiten planmäßig durchdacht, was man von der anderen Seite leider häufig nicht sagen kann. 
Je mehr man über die emsigen Abbruchkatholiken weiß, desto mehr wird einem das Lachen vergehen.

Es ist ein weiterer Beweis für die Göttlichkeit der katholischen Kirche, dass sie nicht schon lange vollkommen im Grab liegt, denn kein weltliches Unternehmen hätte eine weltweite, so planmäßig ausgeführte Attacke solchen Ausmaßes länger als maximal 10 Jahre überstanden.

Beim "Who is who" der Kirchenzerstörung, ist es durchaus nützlich zu wissen, wer z. B. der Schüler von wem ist, denn vom Lehrer kann man wiederum auf den Schüler schließen. In progressiven Zeitungen wird so etwas auch öfter mitgeteilt
. Ein Beispiel dafür:

In einem Antiquariat hatte ich mir einmal sehr preiswert ein Moratheologiebuch erstanden, weil ich unbedingt eines haben wollte und es so gut wie keine älteren mehr gibt (sie sind alle beim "neuen Pfingsten" auf dem Müll gelandet, damit keiner mehr nachprüfen soll, was früher Konsens in der katholischen Sittenlehre war).

Der Autor dieses Buches war der mir bis dahin unbekannte Bernhard Häring, es hieß "Das Gesetz Christi“. Mir kam das Buch schon beim Überfliegen der Seiten merkwürdig vor und ich konnte nicht recht damit warm werden, denn ich hatte vorher schon zu viele Bücher von heiligeren Katholiken gelesen, u. a. die Bücher des Gründers des Ordens dem Herr Prof. Häring angehörte, dem heil. Alphons Maria von Liguori.

So stand das ungeliebte Buch unbeachtet im Regal, bis ich auf der Seite, wo „Wir sind Kirche“ die Erstunterzeichner auflistet, den Namen Bernhard Häring sah. „Oh“, dachte ich mir, "jetzt wird es interessant." 
Dank dem Spiegel-Archiv wurde mir schnell klar, warum mir sein Buch so suspekt war. (Mittlerweile ist es im Müll.) Wen der rote Spiegel Mitte der 60er Jahre so anpries, der konnte nur hochprogressiv oder Kommunist oder beides sein.
"Professor Bernhard Häring, 52, gilt als der bedeutendste katholische Moraltheologe der Gegenwart. Der deutsche Redemptoristenpater (Hauptwerke: "Das Gesetz Christi", "Ehe in dieser Zelt", "Christ in einer neuen Welt") lehrt an der römischen Lateranuniversität und wurde von Johannes XXIII. zum Konzilstheologen ernannt. 
Häring Ist Sekretär der Kommission, die das Schema 13 ("Kirche und moderne Welt") vorbereitete, und trat für eine Revision des katholischen Mischehe-Rechts ein. 
Johannes XXIII. lobte in der letzten Audienz vor seinem Tode Härings Buch "Das Konzil im Zeichen der Einheit", das am besten seine - des Papstes - Konzilsideen wiedergebe. Papst Paul VI. zog sich im Februar 1964 zu Exerzitien unter Härings Leitung zurück. (...)"
Besonders interessant wurde es mit Prof. Häring ab 1977, zu einer Zeit als nur Eingeweihte Ahnung hatten, welche LGTB-Lawine, die Vereinten Nationen (UN) weltweit auslösen würden.
Damals berichtete der Spiegel über Bernhard Häring Folgendes: 

"Bernhard Häring, 64, deutscher Moraltheologe und Professor an der Lateran-Universität zu Rom, wirkt in einem dokumentarischen Sex-Film mit. Das Kino-Werk (Titel: "Italien im Pyjama") reiht typische Episoden über Italiens sexuelle Sitten aneinander, zeigt aber auch die Operation einer Geschlechtsumwandlung. Häring gibt Kommentare dazu und weicht dabei gelegentlich klar vom Kirchenkurs ab -- so, wenn er empfängnisverhütende Mittel rechtfertigt oder Verständnis für zurückgelassene Gastarbeiter-Frauen zeigt, die sich mit neuen Partnern trösten."
1993 hatte Herr Prof. Häring „einen Traum“. Er träumte davon, dass die Kardinäle am Anfang des dritten Jahrtausends einen Papst wählen würden, der, kurz zusammengefasst, die katholische Kirche total demoliert. Wer in seinem Traum, wie die Kirche verändert werden soll, nicht den Fahrplan von Papst Franziskus erkennen kann, der muss seit März 2013 geschlafen haben.
Solche Priester wie Bernhard Häring hat Herr Küng also in sein „Wir sind Kirche"-Boot geholt, denn laut der Website von „Wir sind Kirche“, ist Herr Küng einer der geistigen Väter des KirchenVolksBegehrens 1995“. („Die KirchenVolksBewegung Wir sind Kirche ist aus dem 1995 in Österreich gestarteten Kirchenvolks-Begehren hervorgegangen.“ sagt dieselbe Website)

Beim jüngsten Gericht werden alle sehen, wie viele Seelen solchen Wölfen im Schafspelz auf den Leim gegangen sind und aufgrund ihrer Agitation eine schwere Sünde begangen haben oder sich gar bis heute in der Rolle als „wiederverheirateter Geschiedener“ gefallen, weil solche „Theologen“ ihnen eingeredet haben, dass die frühere Sichtweise auf die Sünde überholt ist.

Als ich selbst noch nicht katholisch war, hatte ich eine Menge katholische Bekannte, die rückblickend so gut agitiert waren, dass sie fast alle Kampfslogans von „Wir sind Kirche“ wiedergaben ohne wirklich dazu zugehören oder überhaupt zu wissen, dass es diesen Verein gibt. Sie hatten eben allerlei aus den Medien und den modernistischen Predigten aufgeschnappt und das unhinterfragt einfach wiederholt. 
Einer ihrer Lieblingssätze war: „Das kann man heutzutage nicht mehr so sehen“ , wobei „Das“ sich meistens auf Fragen der Moral bezog, z. B. auf voreheliche geschlechtliche Beziehungen, „Scheidung“ usw.

Da sie sich nie gefragt hatten: „Wer sagt, dass man das heutzutage nicht mehr so sehen kann?“ und „Wem nutzt eine solche Änderung der Sitten?“ hatten die Kirchenzerstörer mit ihnen ein leichtes Spiel.

Was ich bei solchen Google-Recherchen herausgefunden habe, kopiere ich immer in ein Worddokument, damit ich nicht wieder das ganze Internet durchsuchen muss, falls ich den Namen in anderem Zusammenhang erneut lese.

So geschehen kürzlich, als ich etwas über den C8-Chef Kardinal Rodriguez Maradiaga erfahren wollte. Beim allwissenden, progressiven John L. Allen, früher beim National Catholic Reporter, las ich zufällig in einem Nebensatz, wessen Schüler der Kardinal gewesen war: nämlich der vom „großen liberalen“ Moraltheologen Bernhard Häring in Rom. (Zu dem Zeitpunkt konnte mich schon nichts mehr wundern.)

Kardinal Rodriguez hatte im letzten Jahr in seiner neuen Funktion als C8-Chef schon so viel geredet, dass jeder wissen konnte, was er so alles Ultraprogressives denkt, aber folgende Information von John L. Allen war doch noch das besondere I-Tüpfelchen. Kardinal Rodriguez findet nämlich Bernhard Häring „ein Idol“.

Wer noch mehr wissen möchte und Zeit hat, kann dann noch verschiedene Namen kombinieren, so kann man nach „Hans Küng Bernhard Häring“ suchen und findet dann z. B. das interessante Buch (Wer dann noch Lust hat kann noch nach den beiden anderen so gefundenen Namen googeln):

Wider den Fundamentalismus. Kein Zurück hinter das Zweite Vatikanische Konzil
Rudolf Schermann; Bernhard Häring; Hans Küng; Hermann Boventer; u.a. Kirche Intern - Edition Tau 1990., Pappe
So wird einem immer klarer, warum Hans Küng so wegen Papst Franziskus frohlockt, hat dieser doch zusätzlich einen Zögling seines mittlerweile verstorbenen Geistesgefährten Bernhard Häring zum C8-Chef gemacht.

Aber das ist alles nur die Spitze des Eisbergs.

Die Katholiken waren und sind einfach nicht genügend nüchtern und wachsam. 
Die meisten merken nicht, wenn ihnen Journalisten - und leider auch Priester (!) - mit den entsprechenden Emotionen untermalt, was den Verstand ausschalten soll, jeden a- und anti-katholischen Schrott verkaufen. Sie merken es auch unter anderem deshalb nicht, weil sie die katholische Lehre nicht ausreichend kennen. 

Und - allzu viele wollten es auch nicht merken, weil das, was ihnen als neu verkauft wurde, ihrem Bauch schmeichelte. 

Wer wollte vor 40 Jahren nicht einen „katholischen Moraltheologen“ haben, der empfängnisverhütende Mittel verteidigt?

Nachtrag: Wie mit Bernhard Härings „Das Gesetz Christi“ die gesamte vorkonziliare Moraltheologie „erneuert“ werden konnte kann man in diesem Buch lesen, wie ich gerade zufällig beim Googeln gefunden habe. 
„Handlungszentriert und Sündenorientiert“ soll die Moraltheologie heutzutage nicht mehr sein und „moralische Normen“ möchte man auch nicht mehr. (S .13. und S. 14)

Vor über 100 Jahren wollten Freimaurer und Kommunisten die Sünde abschaffen, seit 50 Jahren helfen Priester mit.




Dienstag, 5. August 2014

Jüngere Kleriker sind skeptisch gegenüber Papst Franziskus, sagt der Erzbischof von Dublin

Folgendes ist meine Übersetzung dieses Artikels aus dem ultraprogressiven „The Tablet“. Die Anführungszeichen sind aus dem Artikel übernommen.

„Konformistische“* jüngere Kleriker sind skeptisch gegenüber Papst Franziskus, sagt der Erzbischof von Dublin.

Die Courage von Papst Franziskus verursacht Unruhe unter denen, die einen „sehr konformistischen und geschlossenen Katholizismus“ haben, warnte der Erzbischof von Dublin.

In einer in Melbourne gehalten Rede bezog sich Erzbischof Diarmuid Martin auf einen jungen Vikar, der seinem Pfarrer neulich erklärte, dass er überhaupt nicht glücklich ist mit einigen Dingen, die Papst Franziskus gesagt hatte. 
Der junge Priester meinte, diese Dinge „waren nicht in Übereinstimmung mit dem, was er im Priesterseminar gelernt hatte“ und er behauptete, sie machten die Gläubigen unsicher und würden sogar diejenigen ermutigen, die nicht den rechtgläubigen katholischen Glauben haben, die traditionelle Lehre weiter anzufechten.

Der Erzbischof warnte konservative und progressive Katholiken davor, “eingeschlossen in unsere eigene Ideen zu werden. Er räumte ein, dass der irische Katholizismus eine solide Tradition exakter Lehre hätte.

In seiner Antwort sagte P. Seamus Ahearne von der Association of Catholic Priests, dass die Worte des Erzbischofs angemessen seien und dass die Kirche in Irland mehr Stellungnahmen wie diese hören müsste. Er sagte, dass die Sorge des Erzbischofes um den „jungen Vikar“ eine allgemeine wäre, da viele besorgt seien, die wenigen jungen Priester, die es in der Kirche in Irland gäbe, würden sich eine sehr traditionalistische Sicht der Kirche zu Eigen machen.

Sie sind so „eingeschlossen in ein vergangenes Modell des Priestertums“, meinte er und sagte, dies manifestiere sich in „der Art wie sie sich kleiden, wie sie die Messe zelebrieren und in ihren Absichten“.

*Anmerkung: Was das „konformistisch", Bedeutung im Duden hier, bedeuten soll, ist nicht klar, aber aus dem Zusammenhang zu schließen ist das ein progressiver Ausdruck mit der Bedeutung "dogmen- und traditionstreu".

Kommentar: Deo gratias, dass es solche jungen irischen Priester wieder gibt, trotz aller gegenteiligen über 50 Jahre währenden Indoktrinationsversuche weltweit. 
Dieser kurze Artikel ist ein schönes Beispiel für „umgekehrte Inquisition“. Wie schon einmal an anderer Stelle gesagt wäre man früher zu Recht verfolgt worden, wenn man von der Tradition der Kirche abgewichen wäre. Heute ist es genau andersherum. 

Die Progressiven, die die Tradition, d. h. die Überlieferung ablehnen, oder wie im Fall der katholischen Einstellung zu den Juden sogar das Paradox einer „völlig neuen Tradition“ geschaffen haben, bestimmen jetzt, was in der Kirche Christi geduldet wird und was nicht. 
Offensichtlich reicht schon eine Handvoll junger Priester aus, die progressiven Alarmglocken zum Schrillen zu bringen. Laut irischen Katholiken soll der Erzbischof von Dublin durch besonderen Progressivismus auffallen. Es wundert daher nicht, dass ihn traditionstreue junge Priester beunruhigen.

Mich würde außerdem interessieren: Welcher Mensch hat wann eigentlich bestimmt, was „ein vergangenes Modell des Priestertums“ ist? 

Mittlerweile ist mir klar, dass die „progressiven“ Priester schockiert gewesen sein müssen, als ihnen im letzten Pontifikat ein Jahr lang gar der heilige Pfarrer von Ars als "Modell des Priestertums" vorgestellt wurde. Kein Wunder, dass alles getan wurde, um dieses Jahr, in denen ihnen ein in ihren Augen „vergangenes Modell des Priestertums“ als Spiegel vorgehalten wurde, nach Kräften zu ignorieren.

Gottes „Modell des Priestertums“ kann sich allerdings niemals ändern, da Er selbst laut Dogmatik absolut unveränderlich ist. Durch alle Zeiten müssen Priester so wie der heil. Pfarrer von Ars 
mit allen ihren Kräften versuchen, die Sünde einzudämmen. Der Mensch, der die Gebote hält, ist es, der Gott liebt. 

Leider kann man nicht sehen, wie das heutzutage noch versucht wird, den Katholiken zu vermitteln. Im Gegenteil, es wird zugesehen, wie die allgemeine Moral auf immer neue Tiefstände sinkt und die Katholiken weltweit zu Prolos werden, worin sie sogar noch von vielen Priestern, sogar von Bischöfen, bestätigt werden, was dann als „pastoral“ verkauft wird, statt sie auf ein höheres geistiges Niveau zu ziehen und vom Sündigen abzubringen. 

Man kann leicht denken, dass alle Prolos werden, war der Plan. Äußerlich ist es jedenfalls in einigen Jahrzehnten schon perfekt gelungen, lauter Prolos weltweit, ohne das viele Priester versucht hätten, gegenzusteuern.

Sich nicht „einzuschließen“ „im Ghetto“ wird den Katholiken schon seit 50 Jahren von den Progressiven geraten. Damit ist gemeint, man soll sich lustig mit Andersdenkenden und sogar mit Leuten, die ein dem katholischen Glauben komplett entgegengesetztes Weltbild haben abgeben. 
Außerdem wurde in diesem Vorwurf den Katholiken immer auch „Intoleranz“ gegen „Vielfalt“ unterstellt, eine schwere Sünde, aber nur laut Präambel der Charta der Vereinten Nationen (UN). 

Katholiken haben sich auch nicht deshalb „eingeschlossen“ oder besser: abgeschottet, weil sie andere Leute nicht leiden konnten, sondern um nicht mit falschen Ideen angesteckt zu werden. Man kommt nämlich nur mit dem richtigen Glauben in den Himmel. 

Es ist besonders schlimm, dass der progressive Klerus die Katholiken seit Jahrzehnten auffordert „Dialog“ mit den Schismatikern und Häretikern, mit Heiden oder gar mit Atheisten zu führen, was dazu geführt hat, dass die Katholiken so gut wie immer von ihren katholischen Glaubens- und Grundsätzen abgelassen und den wahren Glauben verloren haben. Früher war die gängige Ansicht man solle sich von lasterhaften Leuten fernhalten, seit fünfzig Jahren wird „Dialog“ mit ihnen angeraten. Die Früchte sind weltweit überall sichtbar.

Nachtrag
Father Blake berichtet auch über diesen Vorgang:
Archbishop Martin criticises one of his young priests



Das Fest Mariä Schnee, Ursprung von Santa Maria Maggiore

Heute feiert die katholische Kirche das Andenken an die Einweihung einer prachtvollen Basilika in Rom, welche Maria zum Schnee oder Maria, die Größere, (Santa Maria Maggiore) genannt wird. 
Sie heißt deswegen „die Grössere", weil unter den 60 Kirchen, welche in Rom der Verehrung der allerseligsten Jungfrau geweiht sind, diese die schönste und größte ist. Sie wird auch "Maria zur Krippe" genannt, weil in ihr die Krippe des Heilandes aufbewahrt wird. 
Maria zum Schnee heißt sie aber wegen folgender Begebenheit, der sie auch ihren Ursprung zu verdanken hat:

Im Anfang des vierten Jahrhunderts, als Liberius Papst war, lebte in Rom ein edler, reicher Bürger, mit Namen Johannes. Kinderlos beschloss er, in Übereinstimmung mit feiner frommen Gattin, sein Vermögen der allerseligsten Jungfrau zu weihen. Sie beteten, fasteten und gaben reichliches Almosen, auf dass Maria ihnen doch zu erkennen gebe, wie sie ihr Geld zum Wohlgefallen der göttlichen Mutter verwenden könnten. 


Siehe, da erschien ihnen in der Nacht vom dritten auf den vierten August die allerseligste Jungfrau und zwar einem jeden besonders, und sprach: „Ihr werdet mir eine Kirche auf dem Hügel Roms bauen, welcher morgen mit Schnee bedeckt sein wird." 
Die Muttergottes gibt den Bau der Kirche "Maria zum Schnee" in Auftrag

Es war im Jahre 353 am 5. August, also zu einer Zeit, wo die Hitze in Italien außerordentlich groß ist. An diesem Tage nun war der Hügel Esquilinus mit Schnee bedeckt.

Erstaunt über dies außergewöhnliche Ereignis sammelte sich bald eine Menge Volkes auf dem Platze und betrachtete den wunderbaren Schnee. Auch Johannes und seine Gemahlin begaben sich dahin und zweifelten nun nicht, dass die Erscheinung, welche sie unabhängig voneinander gehabt, keine Täuschung gewesen.

Voll Freuden eilten sie zum Papst Liberius, erzählten ihm ihren wunderbaren Traum und den Fall des Schnees und erhielten von ihm die Erlaubnis, eine Kirche an diesem Orte zu bauen. Denn auch ihm war die Mutter Gottes erschienen, und hatte ihm ihren Willen kund getan.

Sie legten sogleich Hand an's Werk; der Papst selbst grub mit seinen Händen Erde zum Grunde aus, und bald erhob sich eine prachtvolle Kirche auf dem Hügel. Dort stand früher ein prunkvolles Gebäude, welches der heidnische Kaiser Tiberius seiner unzüchtigen, schamlosen Mutter Livia geweiht und wo später eine Menge Christen hingewürgt wurden und diesen Ort durch ihr Blut heiligten.



Innerhalb eines Jahres stand die prächtige Kirche auf diesem geheiligten Orte vollendet da und Papst Liberius weihte sie feierlich ein. Sie wurde zu einer der vier Hauptkirchen Roms erhoben und ist gleichsam die Mutterkirche aller, der allerseligsten Jungfrau geweihten Kirchen der Welt, weshalb auch der Tag ihrer Einweihung in der ganzen katholischen Kirche gefeiert wird.

Das katholische Volk hatte immer eine große Ehrfurcht vor dieser Kirche, und die Päpste schmückten sie auf das Herrlichste aus. Besonders tat dies der fromme Papst Sixtus III., wozu ihn folgendes Ereignis antrieb: Der Patriarch Nestorius hatte es gewagt, der seligsten Jungfrau den Titel: „Mutter Gottes" streitig zu machen. Seine Ketzerei wurde im Jahre 431 auf der Kirchenversammlung zu Ephesus feierlich verdammt. 


Der Papst, ein eifriger Verehrer der heiligen Gottesgebärerin, ließ nun zum Andenken an den Sieg der Wahrheit über den Geist der Lüge, die Kirche „Maria zum Schnee" erneuern und mit den schönsten Gemälden zieren, in welchen die Geheimnisse der göttlichen Mutterschaft der allerseligsten Jungfrau und der Gottheit des Herrn dargestellt sind zum Zeugnisse des Glaubens der katholischen Kirche.

Auf dem Hochaltar dieses prachtvollen Hauses der Himmelskönigin befindet sich ihr von Gold und Edelsteinen strahlendes Bild, welches der heilige Evangelist Lukas gemalt hat. Gott hat dieses Bild mit vielen glänzenden Wundern verherrlicht, besonders zur Zeit des heiligen Papstes Gregor des Großen.


Damals verheerte eine furchtbare Pest die Stadt Rom. Der Papst, vertrauend auf die Fürbitte der allerseligsten Jungfrau, stellte einen feierlichen Bittgang an und ließ das Bild in den Straßen Roms herumtragen. Während der Prozession hörte man in den Lüften folgenden englischen Lobgesang:

„Erfreue dich, du Königin des Himmels, Alleluja! Denn derjenige, den zu tragen du verdient hast, Alleluja! Ist auferstanden, wie er gesagt hat, Alleluja!"
Bei diesen Worten fiel der Papst mit dem ganzen Volke zur Erde nieder und setzte die Worte hinzu:
„Bitte Gott für uns, Alleluja!"
Das Flehen des Papstes fand Erhörung; Maria trug seine Bitte vor Gottes Thron und die Pest hörte plötzlich auf. Vor der Kirche, dem heiligen Tor gegenüber, welches alle 25 Jahre anlässlich des Jubiläums geöffnet wird, befindet sich eine Säule von Marmor, auf deren Spitze ein Bild der Mutter Gottes mit dem süßen Jesuskinde steht. Am Fuße der Säule, welche einst den Tempel der heidnischen Gottheit des Friedens zierte, sind die Worte eingeschrieben:
„Er weihte sie der Jungfrau, der Quelle des Friedens."
Papst Paul V., der diese Säule aufrichten ließ, wollte dadurch der Welt verkünden, dass Maria, die göttliche Mutter, uns den wahren Frieden gebracht hat. 
Jesus ist der König des Friedens; Er allein kann den Herzen, die von einem bösen Gewissen gepeinigt werden, die ersehnte Ruhe geben; Er allein kann die Betrübten trösten; Er allein hat lindernden Balsam für jede Herzenswunde. Nirgends in der Welt findet der Mensch Friede, außer im heiligsten Herzen Jesu; das heißt, durch gänzliche Hingabe an Jesus im Glauben und Liebe. 

Diesen Frieden nun, der in Jesus ist, hat Maria der Welt gebracht;
sie hat den Heiland geboren, Der den Menschen durch Sein Kreuzesopfer mit Gott versöhnte und Der unsere Versöhnung ist, wenn wir uns Seine Erlösungsverdienste zuwenden lassen wollen
Mit ihrem süßesten Kinde auf den Armen, ruft sie dir, christliche Seele, zu:
„Mein Kind! in den vergänglichen Gütern der Erde, in den Lüften der Welt, in Befriedigung deiner Leidenschaften findest du niemals Ruhe; sie sind Dornen, die dein Herz verwunden. Wende dich zu meinem göttlichen Sohne; gib Ihm dein Herz, folge Ihm nach und du wirst finden, was du suchst, — den Frieden hier und in der Ewigkeit, den Frieden, der alle Begriffe übersteigt!"
Gebet. O liebe Mutter Maria, du Frau vom Frieden! führe mich zu deinem Westen Sohne und bitte Ihn, dass er mir armen Sünder sein liebreichstes Herz öffne, damit ich dort den Frieden finde, nach welchem ich mich sehne. Ach, wohin soll ich mich denn wenden, als zu dem, der gesagt hat: „Meinen Frieden gebe ich euch,"
und wer kann mir diese Gabe des Friedens erlangen, als du meine gütigste Mutter. O hilf mir, dass ich den Frieden finde!


Alles aus: Legende von den lieben Heiligen Gottes. Nach den besten Quellen bearbeitet und herausgegeben. Stadtpfr. Georg Ott, mit oberhirtlicher Gutheißung, Verlag F. Pustet, 1858


Montag, 4. August 2014

Die Juden, Tischa beAv 2014 und der dritte Tempel in Jerusalem

Von heute Abend bis morgen Abend trauern die Juden an Tischa beAv um die Zerstörung der beiden alttestamentarischen Tempel. (Aktuelle Nachrichten dazu hier.)

Auch die zeitgenössischen Juden wollen immer noch nicht den göttlichen Heiland Jesus Christus als den verheißenen Messias anerkennen. Sie warten immer noch auf ihren Messias, für den sie den jüdischen Tempel wiederaufbauen wollen bzw. sie glauben, dass dieser, wenn er dann erscheint, den Tempel wieder aufbauen wird. Kürzlich hatte ich schon einmal über Hintergründe des kommenden dritten Tempels geschrieben.

Die Vorbereitungen für den Tempelbau haben schon enorme Fortschritte gemacht und die zur Einweihung laut jüdischer Meinung dringend benötigte ganz spezielle rote Kalbin ist scheinbar auch geboren. Im Mai dieses Jahres wurde erstmals darüber berichtet. (Siehe zweites Video unten).

Immer noch verhindern der islamische Felsendom und die Al-Aqsa-Moschee auf dem Tempelberg in Jerusalem die Wiedererrichtung des Dritten Tempels. Meine Meinung, die ich nach hundert Stunden Recherche über den dritten Tempel gefasst habe, ist, dass ein Großteil der aktuellen tödlichen Auseinandersetzungen im Nahen Osten in Wirklichkeit um die Frage des Tempelbergs geht.

Zufällig wurde jüngst von Evangelikalen schon ein "(Probe?-)Tempel Salomons“ in Brasilien errichtet. (besseres Bild hier) Viele Evangelikale unterstützen die Idee des Baus eines dritten Tempel in Jerusalem.

Das Tempelinstitut  in Israel verkündet zum Tischa beAv 2014: „The children are ready." - " Die Kinder sind bereit“. (
Siehe erstes Video in dem am Ende der dritte Tempel, wie er gerade errichtet wird, gezeigt wird.)
Im Tempelinstitut hofft man, dass 2014 das letzte Tischa beAv gewesen sein wird, weil bald mit dem Tempelbau begonnen wird. Was bis dahin mit dem Felsendom und der Al-Aqsa Moschee geschehen wird, sagt das vom Tempelinstitut veröffentlichte Video nicht.

Aber da israelische Politiker zur Zeit interessante Ideen haben, die auch noch öffentlich gemacht werden, z.B. die Eroberung des gesamten Gaza-Streifens und die dortige Errichtung von Konzentrationslagern für Moslems im Gazastreifen u.a. (siehe hier und hier), was sicher nicht zur Stimmungsaufhellung bei den Moslems beiträgt, von denen im Gaza-Streifen durch die jüngsten israelischen Bombardierungen 255.000 obdachlos sind, kann man sich auf allerlei neue Kämpfe, wohlmöglich auch in Jerusalem, gefasst machen. Der Krieg kann sich jederzeit massiv ausweiten, in den Nachbarstaaten Israels gibt es dazu schon mehr als erste Anzeichen. 


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