Montag, 7. Dezember 2015

„War Jesus Jude?" - „Nein". Ein Benediktinerabt erklärt den dogmatischen Sachverhalt.

Die richtige Beantwortung der Frage, ob Jesus Christus Jude war, ist von weit größerer Bedeutung als man sich das bei nur oberflächlicher Betrachtung vorstellen kann.

Seit Nostra Aetate wird der „Jude Jesus“ von denjenigen Juden, die ihn bis heute nicht als Gott und Messias anerkennen wollen, weil sie immer noch lieber ihren Rabbis folgen, die im Talmud u. a. behaupten, Jesus hätte "das jüdische Volk in die Irre geführt", interessanterweise trotzdem sozusagen als Waffe gegen Katholiken verwendet.

Die dem Talmud folgenden Juden suggerieren seit knapp 70 Jahren den Katholiken, es sei ihre Pflicht sich zu bemühen, zu dem jüdischen Volk "bessere Beziehungen" aufzubauen und zwar weil "auch Jesus ein Jude war" und gleichzeitig wird den Katholiken ein schlechtes Gewissen gemacht, weil sie angeblich über die Jahrhunderte so schlecht zu den Juden waren, obwohl das Christentum „von dem Juden Jesus gegründet wurde“, so die talmud-jüdische Meinung. 


Die "besseren jüdisch-katholischen Beziehungen" bestehen schlußendlich darin, dass der Gottmensch Jesus Christus seit 50 Jahren zunehmend aus dem Blickfeld der Katholiken gerät, wie dieser Blogger seit Jahren dokumentiert.

Leider funktioniert dieses jüdische Spiel mit den Katholiken seit mindestens 50 Jahren sehr gut, denn die modernen Katholiken sind theologisch und kirchengeschichtlich leider nicht genügend sattelfest, um rabbinischen Spitzfindigkeiten etwas entgegenhalten zu können. 

(Und leider muss man auch sagen, dass von Seiten der katholischen Hierarchie seit knapp 70 Jahren zunehmend eifriger bei dem Spiel mitgespielt wird, während der durchschnittliche Katholik von dem stattfindenden üblen Spiel nicht einmal etwas ahnt.)

Gott sei Dank sind nicht alle Schriften von guten Priestern aus der Vorkonzilszeit vernichtet worden und daher kommt hier die katholische Antwort auf die Frage, ob Jesus Christus ein Jude war, erklärt vom Benediktinerabt Dr. Benedikt Reetz:

(Auslassungen sind von mir gewählt, um die Antwort nicht übermäßig – für einen Blogpost – in die Länge zu ziehen.)


"(...) An der Tatsache, dass Christus aus dem Geschlecht und dem Volke der Juden hervorgegangen ist, lässt sich gar nicht zweifeln. (…)
An vielen Stellen den Alten Testamentes wird Christus der Sohn Davids genannt, ein Nachkomme aus dem königlichen Geschlechte Davids.
 
Zwei Ahnenpässe Christi sind uns aus den Evangelien überliefert, der eine bei Matthäus, Vers 1-17 des ersten Kapitels und bei Lukas, Vers 23 – 38 des dritten Kapitels. 
An diesen Urkunden ist gar nicht zu rütteln und die Tatsache ist unleugbar: Christus kommt aus dem jüdischen Volke. 
Das Judenvolk hegte politische Messiaserwartungen und war stark im Diesseits verankert.*
Diesen Geist lehnt Christus ab und bekämpft ihn mit dem Erfolg, dass er aus dem Volke der Juden ausgestoßen und dem schmählichen Tod am Kreuze überliefert worden ist. (…)
 
Das Faktum der Abstammung Jesu aus dem jüdischen Volke ist nicht zu leugnen. Aber es verblasst gegenüber einer anderen Tatsache. 
Neben den beiden Ahnenpässen, die Matthäus und Lukas uns überliefert haben, steht ein dritter Ahnenpass Christi beim Apostel Johannes, und zwar ist es die Einleitung seines ganzen Evangeliums, das mit den Worten anhebt: 
„Im Anfang war das Wort (Logos) und das Wort war bei Gott und Gott war das Wort… Und das Wort ist Fleisch geworden und hat unter uns gewohnt und wir haben seine Herrlichkeit gesehen, eine Herrlichkeit als des Eingeborenen vom Vater, voll der Gnade und Wahrheit.“ 
Dieser Ahnenpaß Christi ist ausgestellt vom dreifaltigen Gott selbst und bezeugt die göttliche Sohnschaft Christi. (…) 
Näherhin ist der Inhalt des Satzes der folgende:
Die eine Person in Christus ist die göttliche und sie ist Träger zweier Naturen, einer göttlichen und einer menschlichen. (…)
 
Wir stellen in Christus ein Dreifaches fest: 
1. Ein „Ich“, das heißt eine Person, nicht eine göttliche und eine menschliche, sondern nur eine und zwar eine göttliche, die Zweite aus der Dreifaltigkeit.
2. Die göttliche Natur mit all ihren Vollkommenheiten. (…)
3. Die menschliche Natur mit ihren beiden Komponenten: Leib und Seele. (…)
 
Das vorausgesetzt, kommen wir auf den Einwand zurück, dass Christus deshalb nur ein Mensch sei, weil er Jude ist. 
Kommt Seine göttliche Person aus dem jüdischen Erbgut? Keineswegs, denn diese göttliche Person präexistierte von Ewigkeit her. 
Kommt Seine menschliche Person aus der jüdischen Erbmasse?
Keineswegs, denn nach dem oben Gesagten ist Christus keine menschliche, sondern eine göttliche Person, die aber zwei Naturen trägt.
 
Dass die göttliche Natur nichts mit jüdischem Erbgut zu tun hat, ist selbstverständlich, denn diese Natur ist ja ewig, weil göttlich. 
Was ist aber mit der menschlichen Natur? Mit der Seele? Mit dem Leib? 
Nach der Lehre der christlichen Philosophie und Theologie wird die Seele unmittelbar von Gott jenen leiblichen Voraussetzungen ein-erschaffen, die (…) auf der Werdestätte des Lebens zustande kommt. Christi Seele ist daher wie jede andere Seele aus Gottes Hand hervorgegangen. 
Es bleibt also noch der Leib Christi. Er wurde ohne Mitwirkung eines Mannes im Schoße der Jungfrau aus ihrem Blztetgebildet, stammt daher aus jüdischer Erbmasse, wenigstens in Bezug auf die Mutter. (…) 
Im Übrigen gibt es hier noch eines zu bedenken. Nach kirchlicher Lehre, die auf sicherem Fundament der Überlieferung steht, kam die Mutter Christi mit der Fülle der Gnade, d.h. ohne die Erbsünde zur Welt. Die Folge davon war die Freiheit von allen Unvollkommenheiten der Rasse und des Blutes. 
Aus dem ganz reinen und fehlerlosen Blute Mariens wurde jener heilige Leib durch den Heiligen Geist gebildet, der ganz Gott angehören sollte, und der dann auf dem Altar des Kreuzes die Opfergabe der ganzen Menschheit wurde für das Heil der Welt. 
Das mag genügen als Kommentar zu jener Tatsache, dass Christus aus dem Volke der Jude kam. Vor diesem Ratschlusse Gottes beugen wir uns und sehen darin durchaus kein Hindernis für Christi Gottheit, denn sie ist zu deutlich bezeugt durch den Ahnenpass des Johannes."
Alles aus: 
Christus, die große Frage, Dr. Benedict Reetz, Vortrag gehalten vor der Gemeinschaft der katholischen Akademikern in Graz am, 8. Mai 1946, Steirische Verlagsanstalt Graz
(*Anmerkung von mir: beides hat sich bis heute nicht geändert.)
Kurz und knapp: Jesus Christus kam zwar aus dem Volke der Juden, dem Er durch Jahrtausende hindurch immer wieder vorher verkündet worden war, aber als Person war Er Gott, weil in Ihm nur eine göttliche Person, nämlich die zweite Person in Gott war, die Fleisch angenommen hat aus einer jüdischen jungfräulichen Mutter, welche so zur Gottesgebärerin wurde, denn "sie hat dem Fleische nach den aus Gott stammenden fleischgewordenen Logos geboren" (Zitat aus dem Konzil von Ephesus).

Wer mehr zur einen göttlichen Person in Christus mit zwei Naturen erfahren möchte, dem sei eine Dogmatik von Ludwig Ott ans Herz gelegt.


Weshalb das Schlussevangelium des „Alten Ritus“, das der Beginn des Johannesevangeliums (Vers 1-14) ist, der so deutlich Christi Gottheit darlegt, im Novus Ordo gestrichen wurde, darüber kann man spekulieren. 
Im Johannesprolog stehen nämlich noch verschiedene andere Tatsachen, die gewisse Herrschaften seit 20 Jahrhunderten störten und stören.

Ebenso kann man darüber nachdenken, warum die heilige Messe von der bis zum Konzil jeder Katholik gelernt hatte, dass in ihr das Kreuzesopfer von Kalvaria gegenwärtig gesetzt wird, zum „Gemeinschaftsmahl“ umstilisiert wurde.

Als Antwort darauf gibt es in „Traditionalisten“kreisen meist die Meinung, das sei alles unter dem „Einfluss der Protestanten“ oder um diese der katholischen Kirche in „ökumenischer“ Hinsicht gnädiger zu stimmen, zustande gekommen. Diese Meinung kann ich schon lange nicht mehr teilen. Zu viele Fakten sprechen dagegen.


Siehe auch:

Die Lösung aller Fragen - Katholizismus oder Chaos

Papst Franziskus und seine (jüdischen) „bessere Welt“-Ziele
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